FriedWald-Pressemeldung

20 Jahre FriedWald Kalletal

Seit 20 Jahren sind im FriedWald Kalletal Bestattungen unter Bäumen möglich.

Im Lippischen Bergland eröffnete im Oktober 2004 der sechste FriedWald in Deutschland - zum Jubiläum: Überdachung für den Andachtsplatz

Kalletal/Griesheim, Oktober 2024 – Wenn Frank Homuth im 61 Hektar großen Waldgebiet „Ihmser Bruch“ unweit der Domäne Varenholz unterwegs ist, hat er eines fest im Blick: Bäume, die mit farbigen Bändern markiert sind oder Namenstafeln tragen. Denn der Revierförster ist im FriedWald Kalletal unterwegs. Hier sind seit 20 Jahren Beisetzungen an Bäumen möglich. „An die Stelle von Grabsteinen, wie wir sie von Beisetzungen auf herkömmlichen Friedhöfen kennen, treten im FriedWald Kalletal Birken, Buchen, Eichen, Eschen und Co.“, erklärt Homuth die Idee der alternativen, naturnahen Bestattungsmöglichkeit. Homuth ist einer von drei FriedWald-Förstern im FriedWald Kalletal und seit der ersten Stunde Ansprechperson für Interessierte und Angehörige.

Als der FriedWald Kalletal am 15. Oktober 2004 als sechster FriedWald-Standort in Deutschland eröffnet wurde, war die Bestattung in der Natur noch ungewöhnlich. Dass der alternative Bestattungsort Wald Zukunft haben und zu den gesellschaftlichen Veränderungen der Zeit passen würde, daran glaubten damals die Gemeinde Kalletal und der Landesverband Lippe, die das hessische Unternehmen FriedWald als Partner gewinnen konnte. Das Interesse am FriedWald Kalletal gibt ihnen Recht: Mehr als 10.000 Menschen haben sich seit der Eröffnung vor 20 Jahren für einen Baum oder Platz im FriedWald Kalletal entschieden. 5.200 Verstorbene wurden bereits an ihrem Baum beigesetzt.

Würdevolle und persönliche Abschiede unter freiem Himmel

Viele dieser Beisetzungen hat Homuth begleitet. Und blickt dabei auf bewegende Momente zurück. „Ich erinnere mich an eine Beisetzung, bei der die Trauergesellschaft auf ihren eigenen mitgebrachten Instrumenten ein Konzert gegeben haben. Der musikalisch begleitete Gang vom Andachtsplatz zum Baumgrab war schon sehr ergreifend“, sagt Homuth. Die Möglichkeit der individuellen Gestaltung des Abschieds macht den FriedWald für viele Menschen besonders. „Trauerfeiern im FriedWald können durch Kirchenvertreter begleitet werden. Genauso ist aber auch eine Gestaltung von freien Trauerrednern oder den Angehörigen selbst möglich. Ganz so, wie es sich die verstorbene Person gewünscht hat oder die Angehörigen es sich wünschen“, ergänzt Homuth. Zahlreiche Trauerfeiern im FriedWald Kalletal nehmen ihren Anfang am Andachtsplatz. Der zentrale Ort des Erinnerns und Gedenkens ist mit einem Rednerpult, einer Stele zum Abstellen der Urne und Bänken gestaltet. Damit Trauernde künftig vor Regen geschützt sind, stattet der Landesverband Lippe anlässlich des Jubiläums den Andachtsplatz mit einer Überdachung aus.  

Bestattungsort Wald erleichtert den Zugang zum Thema Tod

Der FriedWald Kalletal zeichnet sich durch seine Vielfalt an unterschiedlichen Baumarten und seine Naturidylle aus: eine Quelle, ein Bach und kleine Teiche verleihen dem Wald seinen besonderen Reiz. Eine Besonderheit bilden die alten Hute-Eichen, sowie die Stechpalmen, die jetzt im Herbst mit ihren leuchtend roten Beeren bezaubern. Diese natürliche Umgebung macht den Wald für viele Menschen zu einem beliebten Bestattungsort. Das kann auch Förster Detlef Dohm bestätigen, der wie sein Kollege Frank Homuth schon seit 20 Jahren als FriedWald-Förster tätig ist. „Vom Wald geht eine besondere Stimmung aus. Das Zwitschern der Vögel, das raschelnde Laub unter den Füßen und die frische, klare Luft, all das wirkt auf viele Menschen beruhigend. Und in der Trauer tröstlich“, sagt Dohm. Unterstützt werden Homuth und Dohm, die beiden FriedWald-Förster der ersten Stunde, von Adrian Sorhage. Zu den Aufgaben des Teams gehören nicht nur die Beratung und Begleitung im Trauerfall, sondern auch in der Vorsorge. Denn im FriedWald können sich Menschen ihre letzte Ruhestätte schon zu Lebzeiten aussuchen. „Die Menschen, die in der Vorsorge in den FriedWald kommen, möchten ihre Beisetzung geregelt wissen und ihre Angehörigen entlasten. Mit der Entscheidung für den FriedWald wissen sie, wo ihr letzter Weg enden wird. Für viele ist das eine große Erleichterung“, so Dohm.

Den FriedWald Kalletal bei Waldführungen kennenlernen

Welcher Baum als Ort der letzten Ruhe in Frage kommt, ist eine sehr individuelle Entscheidung. Der eine sieht sich eher unter der jungen Buche liegen, während die andere einen mächtigen Ahorn bevorzugt, dessen Blätter sich im Herbst leuchtend gelb färben. Bei regelmäßig stattfindenden Waldführungen durch den FriedWald Kalletal erhalten Interessierte einen ersten Eindruck vom Wald und können sich über die Idee der Bestattung in der Natur informieren. Wer an der einstündigen Führung mit Frank Homuth, Detlef Dohm oder Adrain Sorhage teilnehmen und sich über den möglichen Ablauf einer Beisetzung bis hin zu den verschiedenen Grabarten und Kosten informieren möchte, kann sich auf www.friedwald.de/kalletalkostenlos anmelden.