Ein Jahr FriedWald Nassauer Land

Attenhausen/Griesheim, Juli 2024 – Wer im Wald hinter dem Gemeindefriedhof in Attenhausen unterwegs ist, bemerkt meist erst auf den zweiten Blick, dass dieser Ort nicht nur der Erholung, sondern auch der letzten Ruhe dient. Vor einem Jahr wurde hier der FriedWald Nassauer Land eingeweiht. Seitdem können Menschen in dem rund 25 Hektar großen Bestattungswald unter Bäumen beigesetzt werden.   

„Viele Menschen, die bereits zu Lebzeiten eng mit der Natur verbunden sind, möchten diese Verbundenheit auch bei der Wahl ihrer letzten Ruhestätte zum Ausdruck bringen. Gleichzeitig ist vielen Menschen ein heimatnaher Bestattungsort wichtig. Für Menschen aus dem Rhein-Lahn-Kreis werden wir mit dem FriedWald Nassauer Land beiden Wünschen gerecht“, sagt Volker Feldpausch, Ortsbürgermeister von Attenhausen. Die Ortsgemeinde hat im vergangenen Juli die Trägerschaft des Bestattungswaldes übernommen. Gleichzeitig tritt sie auch als Waldeigentümerin auf, da der Wald, in dem der FriedWald Nassauer Land liegt, der Ortsgemeinde Attenhausen gehört.

An die Stelle von Grabsteinen treten im FriedWald Nassauer Land Bäume. Die letzte Ruhe ist unter Buchen und Eichen möglich. Beigesetzt wird in biologisch abbaubaren Urnen am Fuße der Bäume. Eine Namenstafel am Baum macht auf die Grabstätte aufmerksam. Wer möchte, kann sich die Baumgrabstätte im FriedWald bereits zu Lebzeiten aussuchen. Bei der Wahl des passenden Baumes unterstützen die FriedWald-Förster Peter Lohré und Frank Liehmann – beide in der Region ansässig. „Manche Menschen haben bereits genaue Vorstellungen, wie ihr Baum aussehen soll. Vom Wunsch nach einem schlanken, hochgewachsenen Baum über eine stattliche Eiche bis hin zu einem Baum mit einem außergewöhnlichen Wuchs ist alles dabei“, erzählt Peter Lohré. Er und sein Kollege sind nicht nur bei der Suche nach der geeigneten Baumgrabstätte behilflich, sondern bereiten auch die Gräber für Beisetzungen im FriedWald vor und sind während der Beisetzung stille Begleiter und Ansprechpersonen für Angehörige.

Für Trauerfeiern im FriedWald Nassauer Land kann der Andachtsplatz genutzt werden. Der zentrale Ort des Erinnerns und Gedenkens ist vom Hauptweg aus in wenigen Minuten erreichbar. Mit einem Kreuz, einem Rednerpult und Bänken ausgestattet, bietet er einen würdevollen Rahmen für Abschiede unter freiem Himmel. Das Rauschen der Blätter, das Zwitschern der Vögel, der frische Duft und der weite Blick in die Baumkronen und Richtung Himmel spendet vielen Menschen Trost und gibt ihnen Kraft. „Viele Angehörige und Trauergäste berichten uns nach der Beisetzung, dass sie sich mit ihrer Trauer im Wald gut aufgehoben gefühlt haben. Das zeigt, welche Wirkung der Bestattungsort Wald auf uns Menschen hat“, sagt Lohré. Beisetzungen im FriedWald Nassauer Land können ihren Anfang nicht nur am Andachtsplatz nehmen, sondern auch in der Trauerhalle des benachbarten Gemeindefriedhofs.

Interessierte, die mehr über die Bestattung in der Natur erfahren und den FriedWald Nassauer Land kennenlernen möchten, sind bei einer Waldführung mit Peter Lohré oder Frank Liehmann richtig. Die informativen Rundgänge durch den Friedhof im Wald bieten sie zwei Mal im Monat an. Dabei erfahren die Teilnehmenden alles über Grabarten, Preise, die Gestaltung von Beisetzungen und Vorsorgemöglichkeiten im FriedWald. Selbstverständlich beantworten die FriedWald-Förster auch individuelle Fragen rund um FriedWald. Die nächsten Waldführungen sind am 13. und 27. Juli sowie am 10. und 24. August. Anmeldemöglichkeiten und weitere Termine gibt es unter www.friedwald.de/nassauer-land oder telefonisch unter 06155 848-100.